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Werner Winkler's Lösungssammlung:

 


Lösungs-Werkzeuge von A-Z
Etwas Verrücktes machen

 

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Praxisbeispiel:

Edwards Familie hatte schon manches mitgemacht: zuerst wollte er ins Kloster gehen, dann zog er einen Sommer als Straßenmusikant durch halb Europa - nun meldete er sich per Brief aus einem italienischen Bergdorf, berichtete begeistert vom Leben in einer Kommune mit eigenem Geld, eigener Religion und politischer Autonomie. Er bat darum, sein Erbe ausbezahlt zu bekommen, denn die Gruppe bräuchte dringend "finanzielle Energien", so drückte er sich aus. Edwards Vater wurde es nun zu bunt; ihn ärgerte es, dass sein naiver und beeinflussbarer Sohn die nächsten Jahre damit zubringen sollte, Schüsseln zu töpfern und als Schaf in der Herde eines verwirrten Gurus mitzutrotten. Gemeinsam mit Edwards Patenonkel einigten sie sich auf eine Strategie: Sie würden einen Kleinbus mieten, unangekündigt in das Bergdorf fahren und ihm einen Familienbesuch abstatten. Tatsächlich fanden sich 18 Personen bereit, mitzumachen und zu sehen, was ge-schah. Edward fiel aus allen Wolken, als der Bus im Kommunendorf hielt und lauter bekannte Gestalten in die Töpferwerkstatt kamen. Noch Jahre später erzählte er, dass er ohne diese Verrücktheit seines Vaters einen Teil seines Lebens und vielleicht auch seines gesunden Menschenverstandes verloren hätte. Zwei Wochen später kam er nämlich reumütig zu Hause an und bat um Nachsicht.

 

Beschreibung:

Wie verrückt etwas angelegt sein muss, um den gewünschten Erfolg zu erzielen, hängt von der Verrücktheit des Problems ab. Auf jeden Fall kann dies nützlicher sein als auf verstandesmäßiger Basis zu argumentieren. Wer sich verrückt verhält versteht vermutlich nur verrücktes Verhalten angemessen zu deuten.

 

Übung:

Üben Sie das nur in Notfällen, sonst finden Sie sich vielleicht zwischen zwei netten Herren in einem weißen Kittel wieder.